Lieblingsblogger gefragt: Heute Annika von Näh-Connection

Jede Woche stelle ich euch an dieser Stelle eine meiner Lieblingsbloggerinnen vor, den ich finde es gibt so viele tolle Blogs, die man aber auch erst entdecken muss. Und so bin auch ich auch immer wieder auf Blogrolls bei anderen auf neue Blogs gestoßen, die ich mir heute gar nicht mehr wegdenken könnte. Alle meine Lieblingsblogs findet ihr unter „Lieblingsblogger gefragt„.

Heute darf ich Annika von Näh-Connection bei mir begrüßen. Ihr Name ist auf meinem Blog schon öfters gefallen, darf ich doch Teil ihres Näh-Connection-Teams sein, das die Schnitte, die sie übersetzt, für euch mit Design-Beispielen „füttert“. Kennenlernen durfte ich Annika aber auch schon vor dem Start ihres Shops, den sie wohnt gar nicht so weit von mir weg. Und ich glaube so oft, wie dich Annika, habe ich noch keine andere Bloggerin getroffen, was mich jedes Mal wieder sehr freut!
 
So, jetzt lasse ich aber mal Annika zu Wort kommen:

Wer bist du?

Ich bin Annika von Näh-Connection. Ich bin Mama zweier kleiner Rabauken (Tochter, 7, Sohn, 4), die mich jeden Tag zum Lachen und auch mindestens einmal pro Tag an meine Grenzen bringen. Ich arbeite Teilzeit an der Uni München als Wissenschaftlerin in der Geophysik. Da mir Mann, zwei Kinder, eigenes Haus und der Unijob noch nicht reichen, hab ich mir parallel noch mein kleines Label Näh-Connection aufgebaut. In meinem Shop verkaufe ich Ebooks ausländischer Designer, die ich ins Deutsche übersetze. Es macht mir sehr viel Freude, dass ich so auch denjenigen, die sich normalerweise nicht an englische Ebooks trauen, zeigen kann, wie toll diese sind.

 

Wie kamst du zum Nähen und wie lange nähst du schon?

Zum Nähen kam ich vor etwas mehr als fünf Jahren, als wir unser Haus planten. Ich war auf der Suche nach Einrichtungsideen. Ich bin auf amerikanische Einrichtungsblogs und dann auf Nähtutorials für Kissen, Vorhänge usw. gestoßen. Die Möglichkeit selbst zu entscheiden, welche Stoffe ich verwenden möchte, gefiel mir gut und so hab ich weitergesucht. Nach kurzer Zeit bin ich dann auf die amerikanischen Nähblogs gekommen. Seit diesem Moment hab ich keinen Gedanken mehr an Kissen & Co. verschwendet. Als ich sah, was für tolle Kleidung diese Bloggerinnen für ihre Kinder nähen, modern und frech, hübsch und kindgerecht, war ich begeistert. Kleidung wie von Boden, aber mit ganz viel Liebe selbstgenäht. Das wollte ich auch und so hab ich mir zum 30. Geburtstag eine Nähmaschine von Aldi gewünscht. Seitdem gibt es kein Halten mehr und ich nähe nahezu die gesamte Garderobe von mir und meinen Kindern.

Wie kamst du zum Bloggen und wie lange bloggst du schon?

Mit dem Bloggen begann ich dann vor ca. drei Jahren. Inzwischen kannte ich so viele internationale Blogs und auch immer mehr deutsche und fand es einfach schade, dass es als Nichtblogger so schwierig war, wirklich in Kontakt mit den Bloggern zu kommen. Mit meinem eigenen Bloggeraccount musste ich dann nicht mehr anonym kommentieren und es dauerte so nicht lange, bis sich die ersten Gelegenheiten an Blogtouren teilzunehmen ergaben und Freundschaften entstanden. Auch wenn aus dem Blog inzwischen auch mein kleines Unternehmen wurde, so bleiben die Freundschaften, die durch ihn enstanden sind doch das Wertvollste für mich. Ob international zu den Sew Socialists, mit denen ich mich einmal pro Jahr irgendwo in Europa treffe, zu meinen Designern auf der ganzen Welt oder national (+ A und CH) zu meinen Botschafterinnen und weiteren deutschsprachigen Bloggern, jede dieser Freundschaften ist mir wichtig und freut mich riesig. Ich bin ein Mensch, der gerne netzwerkt, andere kennenlernt und offen ist. Der Blog ermöglicht mir immer wieder neue Freundschaften zu schließen und eröffnet mir die Welt auf ganz neue Art und Weise. Unsere Reisen nach Andalusien letztes Jahr und dieses Jahr wohl nach Berlin wären ohne diese Freundschaften finanziell vielleicht gar nicht möglich gewesen.

Wie sieht dein „Fuhrpark“ aus?

Ich habe zwei Elna-Nähmaschinen, von denen ich eine bei der Westfalenstoffe-Challenge gewonnen habe. Außerdem hab ich sowohl eine Toyota-Overlock und als auch einen Silhouette Plotter in Dauerleihe von meiner lieben Nachbarin mirid.de.

Kleiner Einblick ins Nähzimmer?

Mein Nähzimmer ist Teil unseres Arbeitszimmers. Gemeinsam mit meinem Mann hab ich das Stück Wand, das noch frei war, is auf den letzten Zentimeter durchplant und dann entsprechend beim Möbelschweden eingekauft. Die Kombination aus Nähtisch, offenem Regal für allen möglichen Krimskrams und Schrank für die Stoffe ist für mich perfekt. Der Schrank ist absolut voll, aber mehr Platz würd ich gar nicht wollen. Das Stofflager würde nur immer mehr wachsen. So kauf ich nur noch, was ich wirklich zeitnah brauche und fahr ganz gut mit meiner Lösung.

 

Was sind deine Lieblingsblogs?

Puh, da gibt’s so viele. Vor einiger Zeit hat Elke mich das gleiche gefragt und damit das hier nicht zu langweilig wird, nenne ich diesmal andere. Da sich deine Leser damit vielleicht bisher nicht so sehr beschäftigt haben, habe ich lauter internationale Blogs rausgesucht:

Bobbinhood: Vor einigen Wochen entdeckt und bereits großer Fan. Der Blog und die Seite sind toll, IG ist der Hammer. Barbara ist Siebdruckerin, verkauft Siebdrucksets und hat viele Vorlagen etc. auf ihrer Seite. Ihre Designs sind typisch belgisch, frech, plakativ und ungewöhnlich. Mein Set ist bereits vor kurzem angekommen und ich kann es kaum erwarten, meiner Tochter einen Pulli mit belgischen Pommes nach Vorlage von Barbara zu machen.

Sew Marie Fleur: Fleurine ist eine meiner Botschafterinnen und eigentlich Deutsche, die jedoch in Nordnorwegen wohnt. Sie bloggt auf Englisch und teils auf Deutsch, ist wunderhübsch, absolut stilsicher und ihre Fotos mit der gigantischen Kulisse norwegischer Fjords im Hintergrund wecken in mir regelmäßig die Reiselust.

Emi: Die japanische Bloggerin Emi (keine Angst, sie bloggt auf Englisch, nicht auf Japanisch) ist, glaube ich, die bestvernetzte Bloggerin, die ich kenne. Emi kennt jeden und jeder kennt Emi. Zu Recht, denn sie ist eine angenehme, freundliche Person, die wunderschöne Sachen für sich und ihre Töchter näht. Einziges Manko: Ihre japanische Bescheidenheit lässt sie selbst gar nicht erkennen, wie toll sie ist.

Sewpony: Suz aus Australien hat ein perfektes Auge für Stoffe. Ihre Kombinationen sind stets super schön. Am liebsten näht sie Kleider mit einem leichten Vintage-Touch für ihre drei Töchter und ihre daraus entstehenden Schnitte sorgen regelmäßig für Furore. Besonders Miss Polly wird von Näherinnen auf der ganzen Welt geliebt.

Sewing Like Mad: Mie, die eigentlich aus Dänemark kommt, jedoch in Amerika lebt, ist gelernte Schneiderin und hatte früher ihr eigenes Label. Ihr Stil ist ungewöhnlich, definitiv nicht Mainstream. Ihre Stoffkombinationen würde man so nicht leicht im Laden finden, aber es funktioniert stets und ergibt dann ganz besondere Teile. Ob für sich selbst oder für ihre zwei Töchter, was Mie näht, ist stets außergewöhnlich und ihre genauen Schnittbeschreibungen, welche mit Nähtipps gespickt sind, haben schon so mancher Näherin in Not weitergeholfen. Absolut sehenswert ist das kleine Video auf ihrer About-Page, welches zeigt, was Nähbloggerinnen auf der ganzen Welt von Mie gelernt haben.

Deine Lieblingsschnitte?

Ich bin generell jemand der den schnellen Erfolg sucht. Geduld gehört nicht zu meinen Stärken. Ich nähe auch gern mal eine Hose oder ein aufwändigeres Kleid und liebe es mit Hilfe ausführlicher Anleitungen komplizierte Sachen zu nähen. In die Liste meiner Lieblingsschnitte schaffen es jedoch nur die Schnitte, die ich am liebsten rauf und runter nähen würde.
Für meine Kinder ist dabei sicher der Bimaa-Sweater ganz vorne. Den hab ich inzwischen weit mehr als 10x genäht. Die schlanke Passform finde ich toll und genäht ist er ratz-fatz. Ein Basisschnitt, den man einfach lieben muss.
Ein weiterer Lieblingsschnitt ist das Soleil Dress, welches bei uns einfach jeden Sommer in mehreren Ausführungen im Schrank liegen muss, da die Tochter am liebsten nichts anderes tragen würde.
Und welche Schnitte mag ich für mich besonders gern? Die neuen Schnitte in meinem Shop haben es ganz schnell auf die Liste meiner Lieblingsschnitte geschafft. Opal Cardigan, Toaster #1 und Hepburn Turtleneck werde ich sicher noch ganz oft nähen.

Dein Lieblings-„Stoffdealer“? Kaufst du deine Stoffe lieber online oder offline?

Das ist echt eine schwierige Frage. Einerseits weiß ich genau, welche Stoffläden ich toll finde: Stoffbüro, Eulenmeisterei, 1000stoff, etc. Andererseits müssten diese, wenn sie sich auf Kunden wie mich verlassen müssten, bald ihr Geschäft aufgeben. Ich bin inzwischen in der glücklichen Lage für verschiedene Designer bzw. Shops Stoffe Probe nähen zu dürfen (Stoffbüro, LilaLotta, Jolijou) und viele Leute zu kennen. Dementsprechend kaufe ich nicht mehr so viel Stoff und diesen dann nur sehr gezielt für bestimmte Projekte. Dafür such ich dann auch mal auf dawanda und entscheide meist danach, dass ich in einem Shop mehrere Stoffe finde, die ich brauche, und nur einmal Porto zahlen muss. Generell versuche ich mich an bestimmte Marken zu halten, von denen ich weiß, dass die Qualität gut ist und dann ist meist nicht entscheidend, wo man bestellt. Offline kauf ich auch immer mal wieder Stoffe, aber definitiv seltener als online. Das ist dann oft eher ein Spontankauf vom Wühltisch des Stoffladens in Memmingen, wo ich „eigentlich“ nur Nähgarn kaufen wollte.

Dein Lieblingsstück?

Mein Lieblingsstück ist wohl meine gelbe Ninotjacke. Es hat ja wirklich Jahre gedauert, bis ich diese endlich umgesetzt habe und dann war sie eigentlich ein ganz einfaches und schnelles Projekt. Manchmal müssen die Sachen eben reifen. Jedenfalls mag ich sie richtig gern, v.a. in Kombination mit meinen gelben Lieblingsschuhen. Hach, da freu ich mich schon drauf, wenn es für diese Kombi wieder warm genug ist.

Als Annika den gelben Stoff für ihre Jacke gekauft hat, war ich im Übrigen dabei 🙂 Vielen lieben Dank dir Annika für deine Antworten und es ist immer wieder spannend, auch mal hinter die Kulissen schauen zu können! 

Ich hoffe für euch auch?

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