Anleitung für selbstgemachte Feuchttücher
In Sachen Kinderpflege hat sich die letzten Jahre ja scheinbar viel geändert. Zuerst denkt man ja an Babypuder, Babyöl und Badezusatz. Tja, all das braucht man im Normalfall gar nicht, so ist die heutige Meinung und Wasser alleine genügt um den Windelpopo und das Baby an sich zu reinigen. Nur wie kommt das Wasser an das Kind, ohne es jedes Mal komplett baden zu müssen? Dafür habe ich Feuchttücher selbstgemacht und möchte euch heute gerne zeigen, was man dafür braucht und wie das funktioniert.
Was braucht man dafür:
- altes Strandhandtuch, wahlweise auch Frottee-Stoff, wenn ihr es bunter wollt auch Jerseyreste
- Nähmaschine oder Overlock
Wie geht man vor:
- Ihr macht euch eine Schablone für die Form eurer Feuchttücher. Meine Tücher haben die
Maße 14 x 9,5 cm mit abgerundeten Ecken. Die abgerundeten Ecken sind super, wenn ihr mit der Overlock näht, so müsst ihr nämlich nur einen Faden am Ende vernähen (und nicht an jeder Ecke einen). Dafür habe ich meine Schablone einfach mit einem Zirkel abgerundet. - Mit dieser Schablone schneidet ihr dann die Feuchttücher zu. Wenn ihr gerne eine buntere Variante haben wollt, so könnt ihr auch Jerseyreste zuschneiden, die ihr dann später mit den Feuchttüchern verbindet.
- Wenn ihr genügend Tücher zugeschnitten habt, geht es an die Nähmaschine. Ich habe im Übrigen so viele Feuchttücher, wie ich aus dem alten Strandhandtuch herausbekommen habe und bisher hatten wir noch keinen Engpass.
- Ihr müsst den Frottee-Stoff versäubern. Wenn ihr habt, nehmt ihr also am besten eure Overlock und rattert einmal um jedes Tuch rum. Für die bunte Variante mit Jerseyresten müsst ihr diese dann natürlich mit eurem Frottee-Tuch zusammenlegen und dann vernähen. Wenn ihr keine Overlock habt, nehmt ihr einfach einen Overlock-Stich eurer Nähmaschine zum versäubern.
- Wenn ihr alle Tücher fertig gesäumt habt, müsst ihr nun noch die Fadenraupen der Overlocknaht vernähen. Dafür nehme ich mir eine etwas größere Nadel und ziehe die Fadenraupe in die Naht.
- Fertig! Ja, man fühlt sich wie am Fließband, man muss diese Arbeit jedoch nur einmal machen und hat nun wunderbar nachhaltige, im Zweifelsfall auch schöne, Feuchttücher.
Zur Anwendung:
Ich habe für unsere Feuchttücher zwei Skip-Hop-Boxen gekauft, eine für unterwegs, eine für den Wickeltisch. Hier lege ich so viele trockene Feuchttücher auf einem Stapel ein, wie von der Höhe her reinpassen und übergieße diese anschließend mit abgekochtem (dann natürlich abgekühltem) Wasser. Hier habe ich immer ein kleines Fläschchen am Wickeltisch stehen, sollten die Feuchttücher einmal während dem Wickeln aus sein. Für unterwegs habe ich die Feuchttücher auch im trockenen Zustand dabei und mache diese erst naß, wenn ich sie auch benötige. So muss ich kein Biotop in der Wickeltasche fürchten und hier geht natürlich auch mal frisches Wasser, das nicht abgekocht wurde. Da müssen die Feuchttücher nur sehr schnell verbraucht werden, oder einfach wieder mit in die nächste Wäsche. Es gibt aber nach persönlichem Empfinden auch die Möglichkeit, die Feuchttücher mit zum Beispiel etwas Kokosöl oder Lavendelöl anzureichern. Dieses soll auch antibakteriell wirken, wir haben es aber bisher nicht benötigt.
Gebrauchte Feuchttücher waschen wir mit unseren Stoffwindeln. Aber auch wenn ihr normale Windeln verwendet, könnt ihr eure selbstgemachten Feuchttücher nutzen. Hier empfehle ich euch die gebrauchten Feuchttücher in ein Wäschenetz zu tun und diese mit eurer 60 Grad- Wäsche zweimal in der Woche mitzuwaschen. Zum trocknen hängt ihr diese einfach an die Leine oder eine Mini-Wäschespinne oder einfach mit in den Trockner. Beim Waschmittel würde ich persönlich auf Weichspüler etc. verzichten, da ihr damit ja den Baby-Popo saubermacht und so wenig Duftstoffe und Giftstoffe mit der Babyhaut in Berührung kommen sollten, wie möglich. Das bleibt aber natürlich jedem selber überlassen.
Und wenn ich nicht selbernähe?
Es gibt ja, wie bei allem, eine Kaufvariante, für die, die so etwas nicht Selbermachen können oder auch wollen, was ich durchaus auch nachvollziehen kann. Ihr findet dazu natürlich etwas bei Amazon, aber auch bei zum Beispiel Fratzhosen.
Erfahrungen:
Nun wickeln wir den Mini-Metterlink schon eine ganze Zeit lang und auch mit der Beikost haben wir inzwischen Erfahrungen gemacht – und meine selbstgemachten Feuchttücher funktionieren wunderbar. Wunden Po kennen wir nicht und ein nennenswerter Mehraufwand ist es für uns ebenfalls nicht.
Heute war also ein etwas praktischere Seite des Nähens Thema, am Donnerstag kommt aber auch endlich wieder was genähtes für mich! Mein Kleiderschrank hat nämlich auch wieder Zuwachs bekommen 🙂
Viele Grüße,
Marina
Link: Creadienstag, HoT, #einab
Oh, was für eine tolle Idee. Ist ja dann nicht nur fürs Kind möglich. Verzichte seit einiger Zeit auf Freuchttücher, weil ich den extra Müll meiden möchte. Da ich mich bald ans Nähen von Abschminktüchern setzen wollte, könnte ich das ja gleich in einem Aufwasch machen….
Ach im Übrigen würde ich mich freuen, wenn du deinen tollen Beitrag auch auf meiner Blog Party verlinken würdest. Genau das richtige Thema – nachhaltige Projekte. (http://www.alttrifftneu.de/blog-party-7-verlinke-deine-nachhaltigen-projekte/)
Liebe Grüße, Stefanie*
Liebe Marina,
dein Post kam genau zur richtigen Zeit für mich. Bisher war mir nämlich nur klar, dass ich den Bauchzwerg (zumindest zu Hause) nicht mit (gekauften) Feuchttüchern wickeln möchte. Die passende Alternative hatte ich aber noch nicht gefunden. Aber deine Lösung klingt super! Alte Handtücher und Overlock sind vorhanden. Fehlt nur noch die richtige Box und es kann losgehen 🙂
Liebe Grüße
Metti
Liebe Metti,
das freut mich sehr, das ich weiterhelfen konnte! Dir noch alles Gute für die restliche Schwangerschaft!
Liebe Grüße,
Marina
Hm, das ist mal eine wirklich gute Idee. Zu Hause nutze ich auch einfach Waschlappen und Wasser bzw. große Wattepads und Olivenöl. Unterwegs sind es dann nasse Waschlappen in der Tupperdose. Deine Variante hingegen ist viel netter und komfortabler.
Vielen Dank für den Tipp!
Gruß Frau Käferin